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Aktuelle Version vom 6. Februar 2019, 19:37 Uhr
Die Programmerarbeitung ist ein Prozess mit dem Ziel die Planung und ev. auch Vorbereitung für das nächste Cevi-Ereignis (z. B. Cevi-Nachmittag) im Rahmen eines Höcks zu erarbeiten.
Inhaltsverzeichnis
Höck
Zeitpunkt des Höcks
Zu empfehlen ist, dafür ein Wochentag und eine Zeit zu wählen, die für alle Teilnehmenden passt und nach Möglichkeit über einen längeren Zeitraum beibehalten werden kann, sodass es für jeden zur Routine wird und jeder sich die Daten im Vorhinein reservieren kann. Für Gruppen in welcher jede Person neben dem Cevi einen vollen Kalender, unregelmässige Arbeitszeiten, weiter Hobbys, etc. hat, bietet sich natürlich an die Programmplanung für die Folgewoche gleich anschliessend an das letzte Nachmittags-Programm zu machen. Das aktuelle Programm ist vorbei, (gerade bei jungen Leitern) hat sich die Nervosität bezüglich dem Gelingen ihrer Auftritte und Aufgaben erledigt und man kann gleich von den Erkenntnissen und Feedbacks des Tages profitieren. Zudem ist man bereits in Cevi-Stimmung und hat die Geschichte noch genau im Kopf. Nachteile dieser Variante sind, dass auch wieder vorwiegend "junge Leiter" sich gerne vom Treiben und Lärm in der Cevi-Hütte ablenken lassen, die Leiter ev. müde sind und nicht mehr so viele gute Ideen haben und der nächste Samstag (in ihrer Sicht) noch weit weg ist, sodass sie die Relevanz der genauen Planung nicht sehen.
Der Gegenvorschlag ist, einen Termin unter der Woche zu finden. Auch hier gilt die Empfehlung ein bestimmter Wochentag und eine Zeit fix auszuwählen, die allen passt. Die Vorteile von diesem zusätzlichen wöchentlichen Leiter-Treffen sind offensichtlich. Die Gruppendynamik und Zusammenarbeit im Team der Verantwortlichen steigert sich enorm, jeder ist froh, sich nach einem stressigen Tag mit guten Freunden zu treffen und bringt frische Ideen mit. Je nach Budget und Zeit, die die Personen bereit sind zu investieren kann im kleineren oder grösseren Rahmen gegessen, Neuigkeiten ausgetauscht, gelacht und getratscht werden. Alles in allem wächst der Zusammenhalt und die Freude zusammen etwas zu planen und mit den Kids etwas zu erleben, was sich schlussendlich auf die Programmqualität auswirkt.
Höck-Ablauf
Auch für den Höck ist es gut, einen festgelegten Ablauf zu haben. Dies bringt Effizienz und verhindert, dass etwas vergessen geht.
Rückblick
- allgemeiner Ablauf des vergangenen Programms (Gesamteindruck, Zeitplan, etc.)
- Positives / Negatives in den einzelnen Blöcken (Postenrotation, Essen, Rollenspiele, Spiele)
- Auffällige Kinder (im positiven, wie im negativen Sinne)
- Rückmeldungen aus dem StuLei-Höck (und weitere Informationen, die von den Stufenleiter an die Leiter weitergegeben werden müssen)
Programmplanung
- Ideensuche / Geschichte (Klassische christliche Geschichte, Spezialprogramm wie Ostern oder Weihnachten, Spassprogramm, etc.)
- Blöcke
- Auffangspiele
- Rollenspiele (welche Figuren, wer macht gerne Rollenspiel, Verkleidung, Text)
- Spiele (Geländespiel, Stafette, kleine Spiele)
- Kochen (Kochen, Bräteln, z'Vieri zum Teilen)
- Ausbildungsthemen (Pioniertechnik, 1. Hilfe, Orientierung, Übermitteln, Kochen, Cevi-Kunde, Natur und Umwelt)
- Zuteilung (wer macht was gerne, wer kann was gut)
- Material (eine genaue Materialliste erleichtert das Ausfassen am Samstag vor dem Programm und ist sehr effizient, zudem zwingt es einem sich frühzeitig zu überlegen, was man genau braucht)
- Verschiebungen / Wege (je nach Alter der Kinder, Distanz, Velo oder zu Fuss)
- Zeiten (Anfangs-, Endzeit, sowie wichtige Termine im Programm wie Rollenspiele und Dauer eines Spieles oder einer Postenrotation)
- Ortswahl (Treffpunkt Leiter, Treffpunkt Kinder, geeignete Flächen für das Spiel, die Postenrotation, welche Feuerstelle)
- Vorbereitungen, Abklärungen, Modelle basteln, Leiterausbildung
- Risiken und Sicherheitsplanung
- Ist es altersgerecht?
- Chästli / Elterninfo schreiben
Herangehensweise
Ideensuche
Bei der Ideensuche ist es wichtig, mit dem wichtigsten Punkt des Programmes anzufangen. In den meisten Fällen ist dies die Geschichte. Manchmal will man aber auch ein grosses Essen mit gemeinsamem Kochen oder ein besonderes Spiel ins Zentrum stellen. In diesem Falle kann man auch bei einem dieser Themen beginnen, das Programm zu planen (da es in diesen Fällen oft auch die meiste Zeit in Anspruch nimmt).
Blöcke
Je nach Leiteranzahl bietet sich bei der Ausarbeitung der Hauptblöcke an, mehrere Gruppen zu machen, von der sich jede intensiv mit einem Thema beschäftigt. Oftmals kommt dabei mehr raus als in der ganzen Gruppe und noch in der kürzeren Zeit. Zudem spart man durch das parallele Arbeiten noch mehr Zeit ein. Im Anschluss (nach 10–30 min) kommt man wieder zusammen, wo dann jede Gruppe seine Überlegungen kurz präsentieren kann. Wenn man jetzt im Plenum beginnt zu diskutieren, ist in jedem Thema bereits eine Basis gelegt und man kommt viel schneller zu einer Lösung.
Zuteilung / Material
Jeder in der Stufe kann etwas besonders gut und etwas anderes besonders schlecht. Am Samstagnachmittag vor den Kindern sollten alle ihre Stärken ausspielen dürfen, für die Ausbildung der Leiter gibt es separate Ausbildungen. Bei der Wahl des Materials gilt es präzise zu sein. Alle Überlegungen, die bei der Vorbereitungen gemacht werden, kann man sich später sparen. Wenn man am Samstagmittag im Material-Magazin nochmals überlegen muss, was es alles für ein First-Zelt braucht, verschwendet man nicht nur Zeit oder hat schlussendlich doch zu viel oder zu wenig, sondern behindert auch seine Kameraden von anderen Stufen. Zu empfehlen ist eine genaue Materialliste direkt auf dem Programm, sodass es auch jedem möglich ist, nach dem Programm nochmals kurz zu kontrollieren ob alles da ist, bevor man den Weg in den Wald zweimal macht.
Verschiebungen / Zeiten / Ortswahl
Viele Planungsfehler entstehen immer in der Zeitplanung. Es ist nicht ganz einfach abzuschätzen, wie lange man mit den Kids in den Wald, in die Stadt, zu Fuss oder mit dem Velo hat. Reservezeiten sind immer gut einzuplanen, jedoch muss man auch wissen, wie man sie füllen möchte, wenn man doch schneller ist. Bei der Zeit- und Ortswahl geht es nicht nur um die Informationen für die Eltern. Auch geeignete Flächen für ein Spiel oder eine Postenrotation müssen überlegt sein. Gerade bei steil abfallenden Wäldern muss unbedingt das Spielfeld abgegrenzt werden können (was einem wieder Rückschlüsse auf die Materialliste gibt). Gewisse Feuerstellen sind mit einem Grillrost versehen, was beim Kochen einen Vor- oder Nachteil bieten kann. Bänke und Tische eigenen sich gut bei Bastelposten, etc.
Vorbereitungen
Nach der Programm-Erarbeitung ist noch lange nicht fertig. Jetzt muss jeder seinen Posten noch vorbereiten. Dazu gehören Plakate zu schreiben, ein Modell zu basteln, sich die didaktischen Methoden zu überlegen, wie man den Kindern etwas vermitteln will und falls nötig (bei einem Ausbildungsposten) nochmals im Internet recherchieren oder eine erfahrene Person nach der korrekten Ausführung oder bei Wissenslücken fragen.
Letzte Massnahmen
Vor dem Programmstart empfiehlt es sich, das Programm ein letztes Mal durchzugehen, sodass jedem alles klar ist. Es gibt nichts schlimmeres, als vor den Kindern dann Fehler zu machen. Mit wachsender Erfahrung ist sicherlich auch ein gesundes Mass an Improvisation möglich, in den ersten Jahren sollte man sich jedoch noch nicht zu sehr darauf verlassen.
Feedback
Nach dem Programm ist vor dem Programm. Es wäre schade, wenn man gewonnene Erkenntnisse nicht beim nächsten Programm einbauen oder gemachte Fehler nicht weglassen würde. Die Feedback-Runde kann mit dem Rückblick verglichen werden. Das Feedback wird aber am besten gleich nach dem Programm eingebaut, sodass den Leitern ihre Erkenntnisse auch noch präsent sind. Die Stufenleiter können sich während dem Programm mehr auf ihre Leiter fokussieren, was gut oder eben auch schlecht gemacht wurde, die Leiter tun das selbe mit den Kids.
Die Feedback-Runde sollte in einem angenehmen Klima stattfinden und man soll sich gegenseitig respektieren. Nur so kann die Kritik von den Leitern aufgenommen werden und sie werden es beim nächsten Mal besser machen. Mit dem erkennen des Problemes ist aber die Sache noch nicht aus der Welt geschafft; eine Lösung muss erarbeitet werden. An dieser Stelle soll und darf man sich natürlich auch (als Junger Leiter) Hilfe beim Stufenleiter oder dieser beim Abteilungsleiter holen. Die 5-10 min, nach einem Samstagnachmittag-Programm werden sich schon bald als lohnende Investition erweisen.
Nutzen einer guten Planung
Mit einer guten Planung kann man sich sehr viel erleichtern. Routinen erleichtern einem das Denken und man vergisst viel weniger. Schlussendlich wollen wir alle nicht den ganzen Tag drinnen sitzen und planen, sondern raus kommen und Spass haben.