Lager und Programme (Findus)
Diese Artikel ist Teil vom Findus, der Informationen für Abteilungsleitungen bereitstellt.
Inhaltsverzeichnis
Lager organisieren
Das Rüstzeug zum Organisieren und Leiten von Lagern erhältst du in den Jugend+Sport-Kursen. Auch für Lager, welche nicht unter J+S abgerechnet werden, findest du auf der Website viele interessante Dokumente und Hilfsmittel. Bedenke bei den Lagervorbereitungen insbesondere auch die Sicherheitsaspekte wie das Notfallkonzept sowie die Empfehlungen der SLRG für die Durchführung von Aktivitäten im und am Wasser. Die Vorlage von einem Gesundheitsblatt, Infos für das Zusammenstellen einer Apotheke und rund um die Medikamenten-Abgabe findest du hier.
Wenn ein Lagerhaus gemietet wird, kann nach Bedarf eine Versicherung abgeschlossen werden.
Hilfsmittel fürs Lager
Gesundheitsblatt
An Aktivitäten, in Ausbildungskursen und in Lagern des Cevi Region Bern und den angeschlossenen Mitgliedern werden Arzneimittel an Teilnehmende abgegeben: Eine Wunde wird mit Merfenspray desinfiziert, ein Mückenstich mit FenipicPlus eingerieben oder bei Durchfall eine Kohletablette eingenommen.
Die Kantonsapotheker-Vereinigung Nordwestschweiz hat 2014 in einem Positionspapier (H 013.01) festgestellt, dass für die Abgabe von Arzneimitteln in Ferienlagern, Schulen und Vereinen eine gesetzliche Grundlage fehlt. Der Verband schreibt weiter, dass grundsätzlich jede Abgabe von Arzneimitteln nur unter der Kontrolle und Verantwortung eines Arztes stattfinden soll. Er empfiehlt deshalb vor jeder Arzneimittelabgabe einen Arzt oder Apotheker zu konsultieren und das Einverständnis der erziehungsberechtigten Personen einzuholen.
Der Vorstand des Cevi Region Bern ist der Ansicht, dass die Einhaltung dieser Empfehlung die verantwortlichen Leitenden bspw. im Falle einer Arzneimittelverträglichkeit sich zwar die Haftpflichtfrage eindeutig klären lässt, in der Praxis aber kaum umsetzbar und unverhältnismässig ist. Stellt euch vor: Für einen Mückenstich am Sonntagnachmittag müsste ein Notfallarzt aufgesucht werden, um dem Teilnehmenden FenipicPlus-Salbe zur Linderung des Juckreizes abzugeben.
Deshalb hat der Regionalverband eine Vorlage für ein Gesundheitsblatt erstellt. Auf diesem kreuzen die Eltern an, ob sie damit einverstanden sind, dass die für die Sanität verantwortliche Person bei gesundheitlichen Beschwerden und/oder bei Verletzungen handeln und Arzneimittel abgeben (nach eigenem Ermessen) darf. Oder die Eltern bzw. Erziehungsberechtigten entscheiden sich dagegen, was zur Folge hat, dass vor jeder Abgabe die Eltern telefonisch kontaktiert werden. Erfahrungsgemäss zeigen Eltern, sobald der Grund der Frage erklärt wird, verständnisvoll und vertrauen den Leiterinnen und Leitern.
Unabhängig vom Gesundheitsblatt empfiehlt der Cevi Region Bern:
- Besprecht im Team, wie ihr die Medikamentenabgabe handhaben wollt.
- Definiert sanitätsverantwortliche Personen.
- Kontrolliert in eurer Lagerapotheke die Verbrauchsdaten (EXP) und überlegt, welche Arzneimittel wirklich in eine Lagerapotheke gehören.
- Achtet darauf, dass die Arzneimittel geeignet gelagert werden (ein heisses Zelt verlängert die Lebensdauer einer Salbe nicht).
- Konsultiert lieber einmal zu viel eine medizinische Fachperson (auch telefonisch möglich).
- Fragt die Erziehungsberechtigten, wie sie reagieren würden und informiert sie bevor ihr eineN Arzt/Ärztin aufsucht.
Sicherheitskonzept
Für ein Lager ist ein Sicherheitskonzept nötig. Die Region Bern stellt euch hier eine passende Vorlage zur Verfügung, die nach eigenem Bedarf auf das Angebot angepasst werden kann: https://www.ceviregionbern.ch/cevianer-innen/tools/jugend-sport/
Ein ausführliches Merkblatt stellt der Cevi Schweiz zur Verfügung: https://www.cevi.ch/files/cevi/pdf/Merkblaetter_Reglemente/210316Sicherheitskonzept_Cevi%20Schweiz.pdf
Jungschiprogramme
Für die Ausarbeitung der Jungschiprogramme sind die einzelnen Gruppen zuständig. Als Abteilungsleiter*in übernimmst du bei Bedarf eine unterstützende Rolle. Programme sollten altersangepasst und möglichst ausgewogen sein. Die Merkblätter aus dem Talentkurs und dem GLK können als Erinnerung und als Ideenliste herbeigezogen werden.
Hilfsmittel
Literaturtipps
Hilfsmittel von HORYZON
horYzon leitet die internationale Zusammenarbeit des Cevi Schweiz. Es bietet verschiedene Arbeitsmappen und Spiele (z. B. Bangladesch, Kolumbien) an und verleiht gratis Fotoserien zu CVJM- und CVJF- Projekten im Ausland. Genaueres dazu findest du hier.
Arbeitspläne
Eine ausführliche Zusammenstellung, wo welche Arbeitspläne erhältlich sind erhältst du per mail@ceviregionbern.ch
Folgende Arbeitspläne können im Hajk-Shop bezogen werden:
- Schöpfung Kindergartenalter
- Urväter/ Urmütter 7 bis 11 Jahre
- Josef 7 bis 11 Jahre
- Mose 7 bis 11 Jahre
- Jesus 7 bis 11 Jahre
- Die ersten Christen 7 bis 11 Jahre
- Josua, Deborah, Gideon 8 bis 12 Jahre
- David 8 bis 12 Jahre
- Ruth, Jona, Daniel 8 bis 12 Jahre
- Elija, Esther, Nehemia 8 bis 12 Jahre
Folgende Programmpläne können bei HorYzon bezogen werden:
- Mit falschem Pass ab 14 Jahren
- Afrika ab 12 Jahren
- Bangladesh
- Geländespiel-Modul
Folgende Programmpläne können beim Cevi Winterthur (info@cevi.ws) bezogen werden:
- Robin Hood 11 bis 13 Jahre
- Hunde Wakondas 11 bis 13 Jahre
- Die Rote Zora 11 bis 13 Jahre
Spiel- und Technikbücher
Eine gute Bücherzusammenstellung findest du unter www.hajk.ch.
- „Äktschen-Samstag“, Debora Klinik, Michael Jahnke, Aussaht Verlag
- TipY, Manfred Kaderli und Team, rex verlag luzern, 2000
- Kennen und Können, Manfred Kaderli & Team, rex verlag luzern, 1999
- Mit Kindern die Natur erleben, Joseph Cornell, Verlag an der Ruhr, 1999
- Die spielende Gruppe,115 Vorschläge für soziales Lernen in Gruppen, Claus-Jürgen Höper, Verlag J. Pfeiffer, 1998
- Subito, Spontane Gruppenspiele ohne Material, Franziska Bertschy, Manfred Kaderli, rex verlag luzern
- Pfaditechnik, Pfadfinderkorps Flamberg, Pfaditechnik Zürich, 1994
- Rex Verlag, für Spielanimatoren und Erlebnispädagoginnen
Präventionsbücher
- Grenzen, Sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche, Grundwissen und Prävention, Autorinnen: Joëlle Huser-Studer und Romana Leuzinger, ELK-Verlag
- ...und Kinder werden stärker, Impulse und Spiele zur Prävention sexueller Ausbeutung
- hinschauen statt wegsehen, Umgang mit Genuss- und Suchtmitteln im Cevi, (siehe Broschüren)
Bücher zu rechtlichen Themen
- Alles was Recht ist, Verlag: OKAJ Zürich, Wasserwerkstr. 17, 8035 Zürich > Dieses Buch kann im Sekretariat ausgeliehen werden.
Jahresplan und Spesenformular
Möchtest du einen excel-Jahresplan oder ein Spesenformular melde dich unter mail@ceviregionbern.ch
Essenslieder
Hier entsteht eine Sammlung von Essenslieder für Lager + Zvieri.
- Mir wei dir danke / We wanna thank you
- Muh Muh macht ds Chueli
- Jedes Tierli
- Food hallelujah
- Für Spiis und Trank (Kanon), gibts auch mit verschiedenen Melodien
- Thank you lord for giving us food
- Ansitze mir wei esse
- Un ami a gauche, un ami a droite
- Mir hei hunger, mir hei durst
- Jeder esse was er kann
- Thank you for the food
- Für di und für mi isch der Tisch hüt deckt, heb Dank liebe Gott dases üs guet schmeckt amen! (We will rock you rythmus, mit Händen patschen und klatschen)
- Sisch 12ii gsii u Zit zum esse, ds danke wei mir nid vergässe, Herr mir danke aui, aui (We will rock you rythmus, mit Händen patschen und klatschen)
- Der selbst den Spatzen (Katzen) gibt zu essen
Umgang mit Genuss- und Suchtmittelkonsum
Wie geht ihr mit solchen Situationen um?
- In einem Lagerteam herrscht Uneinigkeit, ob nach Programmende von Leiter*innen Alkohol konsumiert werden darf oder nicht.
- In einem Teilnehmendenzimmer riecht es intensiv nach Rauch.
Der Cevi Schweiz hat eine Broschüre mit praktischen Hilfestellungen für den Umgang mit Genuss- und Suchtmittelkonsum entwickelt. Die folgenden drei Kapitel (Grundlagen, Haltung und Empfehlungen) sind sehr hilfreich und aus dieser Broschüre entnommen. Die Broschüre erhältst du via cevi@cevi.ch.
Die regionale Fachgruppe Prävention erarbeitete Empfehlungen für den Umgang mit Genuss-/Suchtmitteln. Diese Dok findest du unter Links.
Grundlagen
- Grundlage jedes Angebots des Cevi ist das Leitbild des Cevi Schweiz.
- Suchtpotenzial ist bei jedem Menschen vorhanden.
- Jeder Mensch ist in eine Vielzahl von Spannungsfeldern gestellt.
- Seine Vorstellungen von einem erfüllten Leben stehen oft in hartem Widerspruch zur erlebten Wirklichkeit. Einerseits sind in unserem Leben unausweichliche Grenzen gesetzt, andererseits schränken unveränderbare Umstände unser Leben ein.
- Suchtgefährdung entsteht, wo Sehnsucht nicht ausgehalten und die Spannung vorschnell abgebrochen wird.
- Lebensgeschichte und -umstände beeinflussen das Suchtpotential und sind die Basis für Schutz- und Risikofaktoren.
Haltung
- Ein Vorbild ist ein Mensch, der seine Fehler erkennt, sie sich und anderen eingesteht und daraus lernt.
- In unserem Zusammenhang bedeutet dies, dass ich vorlebe, wie ich geniesse, aber auch wie ich bewusst verzichte, und dass ich darüber spreche.
- Ich nehme Verantwortung gegenüber den Teilnehmenden und dem Team wahr.
- Auftretende Probleme spreche ich offen an. Es gibt Gruppenstrukturen und - dynamiken, die zu Sucht verleiten. Diese versuche ich zu durchbrechen. Ich kann nicht voraussetzen, dass Kinder und Jugendliche die Folgen von Genuss- und Suchtmittelkonsum abschätzen können.
- Bei Schwierigkeiten unterscheide ich zwischen der Person und ihrem Verhalten. Ich bringe der Person Wertschätzung entgegen, auch wenn ich ihr Handeln kritisiere. Ich stärke ihre Eigenverantwortung.
- Verantwortung gegenüber mir selber wahrnehmen heisst, meine eigenen Grenzen zu kennen und zu akzeptieren.
- Durch eine selbstkritische Haltung suche ich den sinnvollen Umgang mit Genussmitteln.
- In der Auseinandersetzung mit Menschen respektiere ich meine zeitlichen und fachlichen Grenzen und suche externe Hilfe, beispielsweise beim Cevi Region Bern.
Empfehlungen
- Mit der Umsetzung dieser Haltung an deinem Anlass unterstützt du die Anliegen des Cevi. Du hilfst mit, dass deine Mitarbeiter*innen und der Verband zu Recht ein hohes Ansehen in der Bevölkerung geniessen.
- Ein unüberlegter Umgang mit Genuss- und Suchtmitteln an deinem Anlass kann dich in juristisch und versicherungstechnisch schwierige Situationen bringen.
Deshalb empfehlen wir:
- Lass dich nicht davon abhalten, deine Teilnehmenden oder Mitarbeitenden auf ihr Suchtverhalten anzusprechen. Zeige ihnen die Konsequenzen ihres Tuns auf, auch wenn du dadurch unter Druck geraten solltest.
- Sprich während den Vorbereitungen im Team über diese Verbandshaltung und legt Regeln fest, die du auch bereit bist, durchzusetzen.
- Informiere die Eltern und die Teilnehmenden vor oder zu Beginn des Anlasses über eure Regeln.
- Respektiere die gesetzlichen Rahmenbedingungen.
- Kläre vor dem Anlass ab, welche externe Beratungsperson du in schwierigen Situationen beiziehen kannst.
- Schaffe Erfahrungsmöglichkeiten für den Verzicht auf Suchtmittelkonsum.
- Schaffe Voraussetzungen, um den Umgang mit Genussmitteln einzuüben.