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Gewalt an und von Kinder und Jugendliche

11.936 Bytes hinzugefügt, 10:11, 18. Feb. 2020
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==== Definition "Sexuellen Missbrauch" ====
Es existieren inzwischen viele Definitionen von sexuellem Kindesmissbrauch. Ich verstehen darunter:
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==== Die Gefühle sexuell ausgebeuteter Kinder ====
Das Kind das sexuell ausgebeutet wird, fühlt sich erst einmal verwirrt. Es weiss nicht was der Täter überhaupt von ihm will, und kann den Übergriff nicht einordnen. Viele Kinder werden in einem Alter missbraucht in dem sie nicht einmal Worte für sexuelle Handlungen haben, an denen sie beteiligt sind.
 
Verwirrung erzeugen auch die unterschiedlichen, oft gleichzeitig vorhandenen Gefühle von Ekel, Angst, Schmerz usw. Bis zur sexuellen Erregung, (auch bei Folter im Krieg) die durch die sexuellen Übergriffe ausgelöst werden. Jungs sind durch die meistens gleichgeschlechtlichen Angriffe zutiefst verstört in ihrer Geschlechtsrollenidentität. Die dabei auch erlebten Lustgefühle verunsichern den Jungen, insbesondere wenn der Täter sie auf ihre Erektion mit den Worten "Schau mal, w¡e sehr du es magst!" darauf hinweisen. Sie fragen sich, ob sie jetzt schwul seien, oder ob etwas an ihnen sei, das bei Männern homosexuelle Wünsche auslöst. Dies kann so weit gehen, dass Jungen sich von Männer, zum Beispiel dem Lehrer, dem Onkel, dem Nachbarn zurückziehen aus Angst, diese homosexuellen Handlungen zu verführen. infolgedessen ist es für diesen Jungen bedrohlich, andere Männer zum mögen, da sie solche Gefühle mit der Gefahr verbinden, in irgendeiner Form Misshandlungen auszulösen und erneut sexuell missbraucht zu werden. Sexuelle Ausbeutung durch Frauen kann den umgekehrten Effekt haben: Waren es bei den gleichgeschlechtlichen Übergriffen die angenehmen Gefühle (sexuelle Erregung), so sind es bei den sexuellen Übergriffen durch Frauen eher unangenehme Gefühle ( Angst, Ekel), die den Jungen verwirren: Wieso gefällt es mir nicht, mit einer erfahrenen Frau sexuell zu verkehren? Bin ich schwul, weil ich das unangenehm finde?
 
Neben dem Gefühl von Verwirrung löst sexuelle Ausbeutung vor allem Hass, Hilflosigkeit, Angst, Scham und Schuld aus. Die Kinder hassen den Täter, weil sie sexuell mißhandelt und weil sie sich ihm gegenüber ausgeliefert und hilflos fühlen. Gleichzeitig empfinden sie
 
auch Selbsthass, weil sie glauben, sich nicht genügend gegen ihn gewehrt zu haben. Durch den Missbrauch fühlen sich die Kinder beschmutzt und schämen sich, dass ausgerechnet ihnen so etwas passieren muss.
 
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====Gründe wieso Jungen schweigen====
Jungen fällt es schwer, darüber zu sprechen, dass sie sexuell missbraucht worden sind. ihr Schweigen hat Gründe:
 
- Sie schweigen aus Scham, weil sie das Gefühl haben, sich nicht genügend gewehrt zu haben. Der Missbrauch symbolisiert in ihren Augen ihre Unfähigkeit, sich selber zu schützten. Dies stellt gleichzeitig ihre Fähigkeit, ein richtiger Mann zu sein in Frage.
 
- Sie schweigen, weil gleichgeschlechtlicher Missbrauch für die Jungen als ein Beweis ihrer Homosexualität gilt, Sie versuchen, dies unter allen Umständen vor ihrer Umgebung zu verbergen.
 
- Sie schweigen, weil sie befürchten, belächelt oder in ihrer Männlichkeit angezweifelt zu werden, wenn sie sexuelle Erlebnisse mit Frauen als gewalttätig oder unangenehm bezeichnen. In so einem Fall werden die Jungen oft mit Erwartungen konfrontiert, dass sie eigentlich ihre Misshandlung geniessen sollten.
 
- Sie schweigen aus dem Gefühl heraus, völlig alleine zu sein. Die Gesellschaft übersieht Jungen als Opfer. Es fehlen Untersuchungen und Berichte Betroffener, die Jungen ermutigen, über ihre Erfahrung zu sprechen.
 
- Sie schweigen weil sie sich schuldig fühlen. Wenn Jungen lange schweigen, wird dies von der Umgebung und den Tätern als Einwilligung betrachtet: wenn er schweigt kann es ja nicht so schlimm gewesen sein. Diese Einschätzung verkennt die Situation der betroffenen Jungen.
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====Auwirkungen====
intensive, heftige Alpträume
 
Angst, dass jeder ein potentieller Angreifer ist
 
Scham
 
Zorn
 
Schuld
 
Angst davor, Ärger auszudrücken; Schwierigkeiten ärgerlich zu werden
 
das Bedürfnis, die Oberhand behalten zu können
 
Angst davor gesehen zu werden, Angst vor Entlarvung
 
Angst vor Intimität, vor menschlicher Nähe davonlaufen
 
Schmerz und Erinnerung an körperlichen Schmerz
 
plötzlich Erinnerungsschübe
 
nicht fähig sein, ordentlich zu denken
 
Schwierigkeiten in der Kommunikation
 
zwanghaftes Essen / nicht essen
 
Selbstmissbrauch
 
sexuelles ausagieren
 
asexuell fühlen
 
sexuelle Dysfunktion
 
Gleichgültigkeit
 
Bild des Versagers
 
das Gefühl ich bin schuld
 
nachlassende Hygiene sich Distanz dadurch verschaffen
 
geringes Selbstwertgefühl
 
unnötige Geheimnis bewahren
 
Beziehungen sind schwierig wenn überhaupt möglich
 
Isolation
 
Angst dass Personen mich benutzen
 
Verwirrung in Bezug auf Rollen. Identität, Sexualität
 
Angst vor Autoritäten, Regel, Männer, Frauen
 
Missbrauch mit Liebe verbinden
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====Täter====
Der männliche Täter ist meistens ein introvertierter- und unscheinbarerTyp. Sein Gemüt kann von väterlicher Natur sein. Er befindet sich meistens im Umfeld des betroffenen Kindes. Es ist also nich der Mann im dunklen Wald. Von der Psyche her gesehen ist er affektiv zurückgeblieben. Das heisst in dem Altersstadium des von ihm missbrauchten Kindes. Er hat erheblich Defizite erlitten was die Zuwendung und Liebe seiner Bezugspersonen betrifft. Oft ist es auch zutreffend, dass er selber auch Opfer gewesen ist
 
und dies mehrmals. Es gibt Täter die aus Angst Beziehungen einzugehen, Kinder und Jugendliche missbrauchen um ihre Triebe ausleben zu können. Dies Verhalten ist zwanghaft man kann hier von einem Suchtverhalten reden. Die Täter streiten oder minimalisieren ihre Tat oft. Sie sind obwohl sie selber ev. Opfer gewesen sind, sich nicht eines Vergehens bewusst. Oft gestehen sie dann ihre Tat, wenn sie bewiesen werden kann, dann sind oberflächlich bereit eine Therapie anzugehen um der Strafverfolgung entgehen zu können. Der Täter muss nich Homosexuell sein aber seine Sexualität entspricht nicht der Normalität, dies sagen auch Frauen aus die mit den Tätern sexuelle Kontakte pflegen. Sie sind auf Zärtlichkeit bedacht und weniger auf sexuelle Belange.
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====Wie thematisiere ich das Thema Missbrauch in meiner Stufe oder Gruppe?====
Das Thema Missbrauch oder auch Ausbeutung von Kinder ist ein komplexes und schwieriges Thema. Dies in einem Höck zu thematisieren bedarf gewisser Kenntnisse was Ausbeutung und Misshandlung genauer ist. Es gilt zuerst einmal zu prüfen wie weit die Leiterlnnen zu diesem Thema offen sind. Was soll das Ziel der Diskussion sein. Was will die Gruppe, Stufe nach der Diskussion weiter unternehmen. Wenn das Thema in der Gruppe oder Stufe diskutiert wird, sollten die Beteiligten mit ihrer eigenen Sexualität zu erst einmal konfrontieren mit folgenden Fragen :
 
 
-Wie stehe ich selber zu meiner Sexualität
 
-Wie ist meine sexuelle Veranlagung
 
-Wie stehe ich zu Mädchen und zu Jungs
 
-Wie kann ich mich von ihnen abgrenzen
 
-Nähe und Distanz
 
 
Wenn diese Fragen geklärt sind, kann mit der eigentlichen Arbeit begonnen werden. Es ist wichtig die richtige Stimmung in der Stufe oder Gruppe zu finden um an diesem Thema arbeiten zu können. Schrittweise müssen die Begriffe Missbrauch und Misshandlung erklärt werden. Beide Begriffe sollten gegenübergestellt werden damit die Kinder und Jugendlichen den Unterschied heraus spüren. Der oder die Leiterin muss die Gruppe sehr gut kennen um herauszuspüren ob ev. sich ein Kind bei diesem Thema anders verhält als sonst. Es ist sinnvoll in kleinen Gruppen zu diskutieren um die einzelnen Reaktionen zu bemerken. Geht auf alle Fragen ein, wenn aber Unsicherheiten entstehen, müsst ihr unbedingt eine Fachperson hinzuziehen.
 
Es auch wichtig, zu beachten, dass Kinder verschieden oder gar nicht aufgeklärt worden sind.
 
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====Begleitung und Reaktion von Leiter zu Kind im Falle eines Missbrauchs====
Wenn bei der obengenannten Diskussion oder sonst ein Kind auffällt mit dem Verdacht des Missbrauchs, muss dies im Team besprochen werden. Genaue Beobachtung und einen Elternbesuch sind notwendig um den Kontext des Kindes zu erfahren. Es ist nicht auszuschließen, dass das Kind innerhalb der Familie missbraucht wird. Sollte das Kind ev. im Cevi oder sonst einer Gruppierung missbraucht worden sein, muss dies der entsprechenden Vorstandsmitglieder gemeldet werden. Beim Verdacht auf Inzest ist grösste Vorsicht geboten, hier muss unbedingt als allererstes eine Opferhilfestelle oder sonstige Fachstelle eingeschaltet werden. lm Cevi sollte die gleiche Fachstelle eingeschaltet werden, um abzuklären wie ihr mit dem Kind weiter arbeiten könnt. Es ist wichtig beim Verdacht des Missbrauchs allgemein Verschwiegenheit zu pflegen, da die Verletzung des Kindes bei Veröffentlichung des Vorfalles sehr gross ist und das Vertrauen des Kindes missbraucht worden ist, (zum zweiten mal). Für das Kind ist es wichtig zu wissen dass es von den Leitern und Leiterinnen durchgetragen wird. Wichtig ist auch vermehrter persönlicher Kontakt zu dem Kind. (Aber nur wenn das Kind ausserhalb des Cevis missbraucht worden ist).
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===Konzepte===
'''Was wäre wenn? Fragen die wir unseren Kinder stellen können'''
 
- wenn du von jemandem in der Schule tyrannisiert würdest, der dich außerdem zu dem Versprechen zwingen, es ja niemandem zu erzählen?
 
- wenn du gesehen hattest, wie ein(e) Freund(in) etwas aus dem laden gestohlen hat?
 
- Wenn dir ein(e) Freund(in) ein Geheimnis unter dem Siegel der Verschwiegenheit anvertraut hätte, bei dem dir nicht ganz geheuer ist und du außerdem hättest versprechen müssen, es niemandem weiter zu erzählen?
 
- wenn deine Mutter dich bäte, deinem Bruder nichts über sein Geburtstagsgeschenk zu verraten?
 
- wenn du auf dem Heimweg wärest und verfolgt würdest? Du bist in einer Strasse, in der es nur Wohnhäuser und keine Geschäfte gibt. Du kennst von den Menschen, die hier wohnen, niemanden. Was würdest du nun tun?
 
- wenn du alleine mit dem Babysitter wärest und es an der Haustür läutet? Was würdest du tun wenn der Babysitter von dir verlangt, die Tür zu öffnen?
 
- wenn du in der Küche einen Brand entdecktest, während dein Vater eben mal einkaufen gegangen ist?
 
- wenn dich jemand packt und in ein Auto hineinzöge? Diese Person zerrt dich auf den Vordersitz und verlangt von dir, dich ja nicht zu rühren.
 
- wenn du in einem Restaurant auf der Toilette wärest und eine Person zeigt dir ihre Geschlechtsteile? Damit du es nicht weitersagst, schenkt er dir Bonbons.
 
- wenn du in einem Kaufhaus oder in einem Park zufällig von deinen Eltern getrennt würdest?
 
- wenn du einen mysteriösen Telefonanruf bekämest, bei dem dir jemand unanständige Dinge sagte?
 
- wenn du eine Spritze am Boden liegen sähest?
 
- wenn ein Fremder käme, der behauptete, deine Mutter sei krank geworden und deshalb wolle er dich heimbringen?
 
- wenn jemand, den du kennst, dich immer kitzeln möchte, du dies aber nicht magst?
 
- wenn dir deine Freunde ein Pulver zum probieren gäben, das du schlucken solltest, weil du dich dann wunderbar fühlen würdest?
 
- wenn ein Angeber dich zwänge, ihm jeden Tag dein Taschengeld zu geben?
 
- wenn ein Freund oder Freundin dir mitteilte, , dass er/ sie sexuell ausgebeutet wurde?
 
- wenn man dir anbieten würde bei Freunden pornographische Videos anzusehen?
 
- wenn ein Freund oder Verwandter von dir versuchte, dich auf eine Weise zu betasten die du nicht magst?
 
- wenn du das Gefühl hättest, niemand zu haben, mit dem du sprechen kannst und der dich versteht?
 
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=== Unterschiede zwischen sexueller Ausbeutung und Kindesmisshandlung ===
[[wikipedia_de:Sexueller_Missbrauch_von_Kindern|Sexueller Missbrauch von Kindern]]
 
[https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/kinder-jugend-psychiatrie/risikofaktoren/sexueller-missbrauch/moegliche-anzeichen/ Symptome bei sexuellem Missbrauch]
 
[https://www.kinderschutz.ch/de/fachpublikation-detail/sexualerziehung-bei-kleinkindern-und-praevention-von-sexueller-gewalt.html Sexuelle Ausbeutung und Prävention]
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