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Gewaltlos

24.858 Bytes hinzugefügt, 14:08, 27. Jan. 2020
===Den Aggressionen begegnen===
<br />'''Die Botschaft von Jesus ist radikal'''[[Datei:Liebe von Jesus .png|links|rahmenlos]]
Sie duldet kein wenn und aber, keinen Aufschub, keine Entschuldigung und auch keine Ausrede. In der Bergpredigt (Matthäus 5ff)wird uns diese Radikalität in der ganzen Tragweite vor Augen geführt. Wie kommt es, dass diese Forderungen in unserem Alltag kaum Niederschlag finden? Wir sind zu sehr in dieser Welt verhaftet: Das Materielle lastet auf uns. Schnell haben wir immer wieder Ausreden, z.B. die Spendengelder kämen sowieso nicht an; der Drogensüchtige, der um Geld für etwas Essen bettelt, braucht dieses wohl eher für weitere Drogen usw. Jesus hat seine Liebe nie kalkuliert: Er gibt sie jedem, ohne Rücksicht auf die Vergangenheit. Dem gekreuzigten Mörder neben ihm verspricht er, mit ihm ins Paradies zu gehen. Solches Tun ist nicht von dieser Welt. Es ist Ausblick auf Gottes neue Welt, für die wir beten: "Dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden".
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======'''Die Botschaft von Jesus ist radikal'''======
[[Datei:Liebe von Jesus .png|links|rahmenlos]]
Sie duldet kein wenn und aber, keinen Aufschub, keine Entschuldigung und auch keine Ausrede. In der Bergpredigt (Matthäus 5ff)wird uns diese Radikalität in der ganzen Tragweite vor Augen geführt. Wie kommt es, dass diese Forderungen in unserem Alltag kaum Niederschlag finden? Wir sind zu sehr in dieser Welt verhaftet: Das Materielle lastet auf uns. Schnell haben wir immer wieder Ausreden, z.B. die Spendengelder kämen sowieso nicht an; der Drogensüchtige, der um Geld für etwas Essen bettelt, braucht dieses wohl eher für weitere Drogen usw. Jesus hat seine Liebe nie kalkuliert: Er gibt sie jedem, ohne Rücksicht auf die Vergangenheit. Dem gekreuzigten Mörder neben ihm verspricht er, mit ihm ins Paradies zu gehen. Solches Tun ist nicht von dieser Welt. Es ist Ausblick auf Gottes neue Welt, für die wir beten: "Dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden".
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======'''Aggression entsteht nicht, wenn ich'''======[[Datei:Beziehungsbarometer.png|gerahmt|'''Denk mal!''' Aggression ist ein Beziehungsbarometer, der auf "Ich bin allein" steht.]]
*auf Sprüche verzichte und den anderen nicht blossstelle
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======'''Regeln für den Konfliktfall======''' 
Eine Checkliste für Konflikte hat der bekannte Bibelübersetzer und Autor Jörg Zink zusammengestellt:
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======'''Erste Hilfe für verwirrte Gefühle:======'''
*Gefühle akzeptieren
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=== Programmtipps === *"'''Wie fühlst du dich heute?'''" Jeder Jugendliche zeichnet ein Gesicht und versucht, darin seine momentane Stimmung auszudrücken. In einer Austauschrunde werden die Gesichter vorgestellt und alle sagen mit Worten, wie sie sich gerade fühlen.*Ein kleines '''Theater''' ausdenken und spielen. Das ganze Theater in verschiedenen Varianten spielen: lustig, traurig, langsam, schnell, dramatisch, arrogant ...*Verschiedene Gefühle auch '''Körperhaltung und Mimik''' von den Jugendlichen ausdrücken lassen: fröhlich, zornig, traurig, nachdenklich, misstrauisch, schlecht gelaunt, aggressiv ...*Auch '''Jesus zeigte Gefühle'''. In der Bibel folgende Bibelstellen lesen: Lukas 10,21; Lukas 19,41-44; Matthäus 21,12-13; Johannes 11,35-36. Welche Gefühle kommen bei Jesus zum Ausdruck?*'''Regierung ohne Gewalt''': Die Jugendlichen werden an einer Volksversammlung von Ihrer Gruppenleiterin/ Ihrem Gruppenleiter zu folgendem aufgerufen: "Ihr bildet mit eurer Gruppe die neue Regierung eines Landes. Ihr seid darüber einig geworden, dass euer Land von nun an nach den Grundsätzen, der Gewaltlosigkeit regiert werden soll. Nehmt dazu eine Bibel lest die beiden Stellen in Matthäus 5,21-28 und 38-43. Diese beiden Stellen sollen euch Anhaltspunkte für das neue Gesetz geben. Ihr dürft aber auch frei andere Situationen bearbeiten. Schreibt also 3 bis 5 Gesetze auf und gebt sie nachher der Gruppe durch einen Sprecher bekannt. Anschliessend über die neuen Gesetze diskutieren. Ist es realistisch, ein Land gewaltlos zu regieren? Welche Bedingungen müssten sein, damit es klappt? Wie wird unser Land regiert?*Die Jugendlichen überlegen sich eine '''Szene, wo es in der Jungschar zur Gewaltanwendung kommt''' (Lager, JS-Nachmittag). Die Szene wird vorgespielt. Die Szene wird ein zweites Mal vorgespielt, die anderen Jugendlichen dürfen Änderungsvorschläge machen, wie die Spielenden sich verhalten könnten, damit es nicht zur Gewaltanwendung kommt. Es wird solange gespielt bis alle zufrieden sind.*Ein '''Geländespiel''' mit zwei Parteien mit der Gruppe durchführen, das nur zu Ende geführt werden kann, wenn sich die beiden Parteien zusammenschliessen.*In '''Mannschaftsspielen''' Emotionen abladen, z.B Rugby, Fussball, Landhockey, Unihockey.*'''Quadratspiel''' (von Elisabeth Dill und Edith Jossen)[[Datei:Quadratspiel.png|rechts|rahmenlos|464x464px]]<u>Teilnehmer und Material</u>: Gruppen mit 4-6 Spielern und ein Beobachter pro Gruppe. Jede Gruppe bekommt einen ganzen Spielsatz mit folgendem Inhalt: 5 zerschnittene Quadrate (siehe Zeichnung) in 5 Briefumschlägen verteilt (siehe Verteilplan). Der Inhalt des Briefumschlages ergibt kein Quadrat! <u>Aufgabe:</u> Jeder Mitspieler hat einen Briefumschlag mit Quadratteilen. In der Mitte liegt ein leeres Blatt. Dieses dient als Pool. Die Aufgabe für jeden Spieler lautet: Setze ein Quadrat zusammen. Quadratteile, die man für die eigene Konstruktion als unnütz erachtet, werden in den Pool gegeben. Vom Pool darf man sich auch "Ersatzteile" nehmen. Das Spiel ist zu Ende, wenn jeder ein Quadrat konstruiert hat. <u>Spielregeln:</u> Es darf nicht gesprochen werden! Es dürfen keine Zeichen mit Augen, Händen oder Füssen gegeben werden! Unbrauchbare Teile gibt man in den Pool. Aus dem Pool darf man sich andere Teile holen. <u>Aufgabe des Beobachters:</u> Er kontrolliert, ob die Spielregeln eingehalten werden. Er beobachtet, welche Konflikte entstehen, welche Ursachen sie haben und wie die Lösungsversuche der Spielerinnen und Spieler aussehen. Er überlegt sich, wie der Konflikt hätte gelöst werden können. <u>Spielverlauf:</u> Meistens läuft das Spiel darauf hinaus, dass jeder irgend etwas für sich wurstelt und möglichst selbst schnell fertig werden will. Man denkt nicht daran, dass alle fertig werden müssen, damit das Spiel zu Ende ist. So kommt es vor, dass einer möglichst viele Teile bei sich sammelt, um ja schnell fertig zu werden, anstatt sie in den Pool zu geben und den anderen zur Verfügung zu stellen. Das löst vielfach Konflikte aus. Während einer auf vielen Teilen sitzt, warten andere sehnlichst auf Quadratteile, ohne die sie ihre Quadrate nicht vervollständigen können. <u>Auswertung:</u> Die Spieler sollen zusammen mit dem Beobachter das Spiel auswerten und die Konflikte und ihre Ursachen besprechen.   <br /> =Das geschieht denen recht!= ===Grossmutter wartet auf die versteckte Kamera===[[Datei:Karrikatur Vorurteil.png|rechts|rahmenlos|483x483px]]Die Grossmutter hatte ihre Wocheneinkäufe im Supermarkt erledigt und schickte sich an, wie üblich im Selbstbedienungsrestaurant ein kleines Mittagessen einzunehmen. Mit Glück ergatterte sie im vorweihnachtlichen Gedränge ein freies Tischchen, an das sie ihre Handtasche und Einkaufstasche hängte. Sie geht ans Buffet, von wo sie mit einer Suppe und Würstchen an ihren Tisch zurückkehrt. Doch da stellt sie fest, dass sie das Besteck vergessen hat, und geht nochmals zum Buffet. Als sie zum zweiten mal an ihren Platz zurückkommt, sieht sie zu ihrem Schrecken einen Schwarzen an ihrem Tisch sitzen, der in aller Zufriedenheit ihre Suppe löffelt.[[Datei:Vorurteil.png|gerahmt]]Ehe die Grossmutter Zeit hat sich zu ärgern, schiesst ihr ein Gedanke durch den Kopf: Die versteckte Kamera! Jetzt nur nicht aus der Rolle fallen, da muss die versteckte Kamera am Werk sein, und am kommenden Samstag komme ich gross im Fernsehen! So nimmt sie geistesgegenwärtig am Tisch neben dem Schwarzen Platz und beginnt, mit diesem zusammen die Suppe und die Würstchen zu essen. Der Tischgenosse ist weder erstaunt noch verlegen, lächelt die Grossmutter an und schiebt ihr den Teller noch etwas näher. Sie lächelt zurück und ohne ein Wort zu wechseln, verspeisen die beiden Suppe und Würsten..Zum Schluss holt der Schwarze vom Buffet zwei Tassen Kaffee. Wieder lächeln sie sich an, a]s der Mann den Kaffee vor die Grossmutter stellt. Kurz darauf verabschiedet sich der Schwarze mit einem Lächeln. Die Grossmutter erwartet nun, dass der Showmaster ihr persönlich gratuliert, aber niemand kommt. Da greift sie zu ihrer Einkaufstasche und stellt mit Schrecken fest, dass diese verschwunden ist. Schlagartig ändert sich ihre Miene und aus dem netten Mann wird ein verdammter Ausländer. Das lässt sie sich nicht gefallen, den will sie anzeigen. Als sie aufstehen will, bleibt ihr Blick an einem Tisch weiter drüben haften: Dort steht ihre Handtasche neben den Tragetaschen und auf dem Tisch wartet ihr Teller. Erst jetzt realisiert die Grossmutter, dass sie am falschen Tisch Platz genommen hatte, als sie mit dem Besteck zurückkam. (Tages Anzeiger, 30. Dezember 1985)   <br /> ===Der erste Eindruck===Wenn Menschen sich zum ersten mal begegnen, prägt sich der erste Eindruck ein. Untersuchungen haben gezeigt, dass die ersten 30 Sekunden die Einstellung zum anderen massgeblich beeinflussen. Dieses Bild kann nur schwer abgelöst werden. In diesen ersten Sekunden entscheidet sich, ob wir einen Menschen sympathisch oder unsympathisch, anziehend oder abstossend finden. Solche Vor-Urteile blockieren uns und erschweren eine offene Begegnung mit dem anderen.<br />[[Datei:Der erste Eindruck.png|links|rahmenlos|319x319px]]  ''Was hältst du von diesen Menschen? Sympathisch - Unsympathisch: Warum? Welche Interessen oder Hobbys könnten sie haben?''  [https://www.youtube.com/watch?time_continue=1&v=G_ofTr9aQbM&feature=emb_logo Optische Täuschung]     Die Pharisäer, das heisst die Schriftgelehrten, kommen in der christlichen Literatur schlecht weg. Für viele Christen sind sie der Inbegriff für sture Besserwisser. Leute, mit denen niemand gerne zusammen ist und denen jeder möglichst aus dem Weg geht. Nicht so Jesus: Obwohl er wusste, dass diese Menschen ihn immer wieder kritisierten, scheute er nicht den Umgang mit ihnen. Ja, er suchte förmlich, mit ihnen in Kontakt zu kommen. In der Bibel finden wir viele Stellen, wo Jesus mit ihnen redet und sie als Menschen ernst nimmt.   ===Freiheit für alle===[[Datei:Martin Luther King.png|rechts|rahmenlos|297x297px]]'''[[wikipedia_de:Martin_Luther_King|Martin Luther King]]''' ...wurde 1929 in den Vereinigten Staaten geboren. Als baptistischer Pfarrer wehrte er sich gegen die offizielle Rassendiskriminierung, die die dunkelhäutigen Menschen als Menschen zweiter Klasse behandelte. So gab es getrennte Rechte, Schulsysteme und sogar im öffentlichen Bus gab es spezielle Plätze für "Nigger". Gewaltlos kämpfte Martin Luther King gegen diese Ungerechtigkeit an. Er wanderte mehr als 30 Mal ins Gefängnis. Mehrmals wurden Attentate auf ihn verübt. Als sein Haus von Weissen bombardiert wurde, beschwor er seine aufgebrachten schwarzen Leidensgenossen: (Wir müssen der Gewalt mit Gewaltlosigkeit begegnen. Denkt an das Wort Jesu: Wer das Schwert nimmt, wird durch das Schwert umkommen." 1964 erhielt er den Friedensnobelpreis. Vier Jahre später wurde er von einem weissen Fanatiker ermordet.  Einer seiner bekanntesten Texte ist: [[Datei:I have a dream .png|links|rahmenlos]]    [https://www.arte.tv/de/videos/074567-005-A/grosse-reden-martin-luther-king/ Ich habe einen Traum], dass eines Tages die Söhne der ehemaligen Sklaven und die Söhne der ehemaligen Sklavenhalter in der Lage sein werden, sich zusammen an den Tisch der Mitmenschlichkeit zu setzen. Ich habe einen Traum, dass sich eines Tages selbst der feindlichste Ort zu einer Oase der Freiheit und Gerechtigkeit verwandeln wird. Ich habe einen Traum, dass meine Kinder eines Tages in einer Welt leben werden, wo man sie nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern nach ihrem Charakter beurteilen wird. Ich habe einen Traum, dass eines Tages alle Hindernisse abgetragen sein werden. Mit diesem Glauben gehe ich weiter. Mit diesem Glauben werden wir fähig sein, die Berge der Verzweiflung abzutragen und mit den Steinen der Hoffnung zu bauen. Mit diesem Glauben werden wir fähig sein, zusammen zu arbeiten, zusammen zu beten, uns zusammen für die Freiheit zu erheben, in dem Wissen, eines Tages frei zu sein. (Nach Martin Luther King)  [[Datei:Lukas 19,7-10.png|mini]] ===Vorurteile überwinden===Martin Luther King rät zur "Meditation über die Lehre und das Leben Jesu Christus, wie er das ausdrückt. Jesus Christus hat Vorurteile durchbrochen, indem er sich mit Menschen getroffen hat, die am Rande der gesellschaftlichen Achtung lebten. Es waren Menschen, die bekannt waren für ihre skrupellose Betrügerei (Zöllner), für ihren unkeuschen Lebensstil (Dirnen) und anderes. Vorurteile überwinden heisst auch Grenzen überwinden: Innerhalb der christlichen Kirchen ist die Ökumene eine Bewegung, die Grenzen überwinden will. Verschiedene Christen treffen sich zum gemeinsamen Gottesdienst. Wie ist das in deiner Gemeinde, in deiner Jungschar? Sprecht nicht so sehr darüber, was euch unterscheidet, sondern sucht vielmehr das, was euch verbindet. Erst dann erklärt einander die unterschiedlichen Bräuche. Ein Ort gelebter Ökumene ist z.B. die Bruderschaft in [http://www.taize.fr/de Taizé], Burgund (Frankreich). Christen aus verschiedenen Kulturen treffen sich hier. Auch für Cevi Leiter und Leiterinnen besteht die Möglichkeit, eine Woche in Taizé zu bleiben und Jugendliche aus ganz Europa kennenzulernen. Vorurteile gilt es auch "im Wald" zu überwinden. Häufig bestehen zwischen den Gruppen der Pfadfinder/-innen und der Jungschar tiefe Feindseligkeiten. Wenn ein Gruppenplatz zerstört wurde, so sind das ganz selbstverständlich die "Anderen", die Pfadis. Hier ist aktive Friedensarbeit notwendig: Sich gegenseitig kennenlernen und voneinander lernen ist der erste Weg zu einem Frieden "im Wald".[[Datei:Vorurteil Karikatur.png|links|gerahmt]]Heute sind viele Christen bereit, sich aktiv für den Frieden auch weltweit zu engagieren. Sie arbeiten z.B. aktiv in der Organisation [https://www.cfd-ch.org Christlicher Friedensdienst.]           <br />   <br />  ===Programmtipps=== *Erlebnis Zoll: In einem Erlebnisspiel geht es darum, in ein fremdes Land einzureisen. Vor dieser Einreise muss man aber noch den Zoll durchschreiten. Zwei Zöllner entscheiden sich willkürlich, wer hinein darf und wer nicht. So wird zum Beispiel gesagt, dass nur gut angezogene Leute hineindürfen oder nur Leute mit einem Hut. Während sich einige Kinder schon lange im neuen Land vergnügen, sind die anderen noch immer damit beschäftigt, die Bedingungen der Zöllner zu erfüllen. Es muss genügend Material vorhanden sein, um die Bedingungen erfüllen zu können, wie vornehme Kleider, Zeitungen zum Hüte basteln usw. Wenn schliesslich alle im Land sind (oder musste doch jemand draussen bleiben?), über das Spiel reden.*Ein Jungscharprogramm mit einer anderen Gruppe (Pfadi, BESJ usw.) planen und durchführen.*Einen Begegnungsnachmittag mit Menschen (Familie oder Einzelpersonen| einer anderen Kultur planen. Essen, Musik und Unterhaltung auf das fremde Land abstimmen. Toll wäre es, wenn das Fest gemeinsam mit den geladenen Gästen geplant und vorbereitet werden könnte.*Sucht oder entwickelt ein Symbol, das euch daran erinnert, auf Randgruppen zuzugehen, z.B. ein Smiley. Gestaltet einen Button, den ihr eine gewisse Zeit trägt. Was sind eure Erfahrungen in dieser Zeit? Erzählt anderen davon und verschenkt weitere Buttons.*Den Jugendlichen Martin Luther King vorstellen und Ihnen seinen Traum vorlesen. (Siehe Seite 33f . Anschliessend die Jugendlichen Ihre Träume aufschreiben und einander vorlesen lassen. Die Träume aufhängen, mit Bildern ergänzen oder sonst kreativ gestalten, damit sie nicht vergessen werden.*In der Bibel die Geschichte von Zachäus lesen. (Lukas 19,1-10) und probieren in die heutige Zeit zu übertragen. Die Geschichte mit einem modernen Zachäus spielen.    [[Datei:Schweigen, damit es niemand erfährt...png|rechts|rahmenlos]]<br /> =Das Schweigen brechen...='''Als "es" passierte...''' Normalerweise passierte es, wenn wir, meine Schwester und ich, von der Schule nach Hause kamen. Ich weiss nicht mehr, wie alt ich war, als es anfing, mir kommt es vor, als wäre es nie anders gewesen. Mein Vater hat sich immer ausgezogen und uns aufgefordert, das Gleiche zu tun. Dann hat er uns an unseren Geschlechtsteilen berührt und uns gezwungen, ihn anzufassen. Sobald ich das tat, wurde alles ganz feucht und klebrig. Er hat uns nie Taschengeld gegeben, bevor wir das nicht gemacht hatten. (...) Mein Vater drohte, er würde mich umbringen, wenn ich es jemandem erzähle. Ausserdem meinte er, dass sowieso niemand mit mir reden würde, und das habe ich ihm geglaubt... Katy, 12 Jahre  Damals war ich ungefähr zehn. Ich war mit einem älteren Jungen aus meiner Schule zusammen, den ich für meinen Freund hielt. Wir spielten in einem Wald in der Nähe der Stadt. Ich weiss nicht mehr genau, wie es anfing, aber irgendwie brachte er mich dazu, Hose und Unterhose auszuziehen. Er befahl mir, mich mit dem Gesicht nach unten zu legen, und hielt mich fest. Ich wusste nicht was passieren würde, und fühlte mich hilflos und verängstigt, doch er sagte immer wieder, dass ich tun müsse, was er sage, wenn ich weiterhin sein Freund sein wolle. Als ich merkte, wie er mir etwas in den Hintern zu schieben versuchte, geriet ich in Panik und schlug um mich. Da wurde er wütend und liess mich allein. Gedemütigt blieb ich liegen ....[[Datei:"sexuelle Gewalt" Sensibilisierung.png|gerahmt|verweis=Datei:%22sexuelle_Gewalt%22_Sensibilisierung.png]]Scot, 37 Jahre  Beide Zitate aus: (Wege aus dem Labyrinth, von Ouainé Bain/Maureen Sanders  '''Quellen:''' [https://limita.ch Limita] und Joëlle Huser/Romana Leuzinger: GRENZEN. Sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche. Grundwissen und Prävention. ELK -Verlag Zürich. Geschrieben und zusammengestellt von Joëlle Huser, mit Unterstützung des CEVI-Bundes.   ===Und ich?===Sexuelle Ausbeutung ist ein Thema, das immer öfters in die Öffentlichkeit rückt. Dadurch kann bei dir der Druck entstehen, das Thema auch in deine Cevi-Tätigke¡t einfliessen zu lassen. Wir möchten dich ermuntern, zuerst einmal diesen Druck auszuhalten und deine persönliche Situation zu überdenken.  Folgende Fragen können dir dabei helfen (nach GRENZEN, s.26-29): [[Datei:Das Dilemma des betroffenen Kindes.png|rechts|rahmenlos|328x328px]] *Habe ich eigene sexuelle Gewalterfahrungen als Mädchen, Junge oder als Frau, Mann erlebt? *Wenn ja, wie gehe ich heute mit diesen Erfahrungen um? Kann ich mit anderen Menschen darüber sprechen? *Kann ich mich heute gegen sexuelle Übergriffe erfolgreich wehren? *Achte ich im Kontakt mit Mädchen und Jungen auf deren Gefühle und Grenzen? *Bin ich mir der Ursachen sexueller Gewalt bewusst? *Habe ich mich mit meiner Rolle als Frau oder Mann eingehend auseinandergesetzt? *Kenne ich in dieser Thematik meine eigenen Grenzen?*Weiss ich, wo ich Hilfe und Unterstützung holen kann?   '''Facts und Figures'''  Untersuchungen aus dem Ausland und aus der Schweiz belegen, dass etwa jedes 3. bis 4. Mädchen, jeder 6. bis 8. Junge zwischen O und 16 Jahren auf irgend eine Form sexuell ausgebeutet worden ist. Täter (oder Täterin) sind - auch bei sexueller Ausbeutung von Jungen - mehrheitlich Männer, die aus dem Familienkreis oder dem nahen sozialen Raum stammen. Das heisst einerseits, dass auch im Cevi viele junge Menschen sind, die sexuelle Gewalt erlebt haben oder aktuell erleben, anderseits aber auch, dass mit grosser Wahrscheihnlichkeit auch im Cevi Täter (seltener Täterinnen) aktiv sind. Da sexuelle Ausbeutung immer unter Ausnutzung einer Macht- und Autoritätsstellung geschieht, liegen die Ursachen der sexuellen Gewalt in der ungleichen Machtverteilung zwischen Männern und Frauen einerseits und zwischen Erwachsenen und Kindern anderseits. Dies muss in der Präventionsarbeit berücksichtigt werden.  ===Mara wusste sofort, dass es ein schlechtes Geheimnis war===[[Datei:Kartoon Geheimnis.png|links|rahmenlos]](Eine wahre Geschichte) Mara, sieben Jahre alt, kommt nach dem Spielen nach Hause. Sie geht zu ihrer Mutter und sagt mit bedrückter Stimme: "Mami, ich muss dir etwas erzählen!" Ihre Mutter merkt gleich, dass etwas nicht stimmt. Sie ermuntert Mara zu sprechen. "Simon (der achtjährige Nachbar) hat mich gezwungen mit ihm in den Wald zu gehen. Ich wollte nicht, doch er hat mich mit einem Stock bedroht und gesagt ich müsse mit, sonst würde er zuschlagen. Ich hatte Angst und bin dann eben mitgegangen. Als wir im Wald waren, hat er mir befohlen, meine Hosen runterzulassen und ihm meine Scheide zu zeigen. Ich wusste sofort, dass das nicht in Ordnung ist, was er da von mir verlangt. Angsterfüllt hab ich das gemacht . Er hat dann etwas Laub genommen und mich damit an der Scheide gerieben und hatte dabei immer noch den Stock in der Hand. Dann durfte ich mich wieder anziehen. Er sagte dann, ich müsse ihm versprechen, dies gar niemandem zu erzählen. Da wusste ich sofort : Das ist ein schlechtes Geheimnis, da darf ich jetzt lügen. Ich hab ihm also gesagt, ich würde das sicher gar niemandem erzählen, wusste aber innerlich, das ich es dir sofort erzählen würde. Auf dem ganzen Heimweg hat er mir immer wieder gedroht <Wenn du das jemandem erzählst, werde ich dich zusammenschlagen! Ich hab' solche Angst." Da hat die Mutter Mara in die Arme genommen und gesagt: "Das war sicher ganz schlimm für dich und du hast sicher viel Angst gehabt. Ich bin aber so froh, dass du gleich gemerkt hast, was da los ist und mir alles erzãhlt hast. Ich werde dir helfen und du musst keine Angst vor Simon mehr haben." Erst dann hat Mara angefangen in den Armen ihrer Mutter loszuheulen. Noch am gleichen Tag hat die Mutter mit den Eltern von Simon und mit ihm selbst gesprochen. Simon hat seither Mara nie mehr belästigt.[[Datei:Geheimnis erzählen.png|gerahmt]]  (Dieser Vorfall geschah 1991.) [https://www.zartbitter.de/gegen_sexuellen_missbrauch/Jugendliche/200_maedchen.php Cartoon] : Auf den Spuren von starken Mädchen.    ===Sexueller Gewalt vorbeugen: Angst lähmt - Aufklärung stärkt!===Geh nicht allein in den Park! Nimm keine Süssigkeiten von einem Fremden an! Solche Ermahnungen sind uns allen vertraut. Die Angst vor dem Fremden, der Kinder überfällt und vergewaltigt, ist weit verbreitet. Diese Angst wirkt lähmend und macht die Kinder unsicher und hilflos. In der Realität aber ist es nur selten der böse Fremde mit dem lockenden Bonbon, der Kindern und Jugendlichen sexuelle Gewalt antut. In ca. 90% der, Fälle ist die ausbeutende Person dem Kind bekannt und steht zu ihm in einem Vertrauensverhältnis.<br />[[Datei:Starke und sichere Kinder.png|rechts|rahmenlos]]'''Was sage ich den Mädchen und Jungen?''' '''Prävention von sexueller Gewalt ist eine Erziehungshaltung, die den Kindern nur hilft, wenn sie den allgemeinen Erziehungsalltag prägt.''' Warnungen machen Angst. Informationen klären auf. Ängstliche, unsichere und unselbständige Kinder sind stärker gefährdet als Kinder, die gut informiert, sicher und stark sind. Dabei helfen d¡e "Regeln, auf der folgenden Seite. Ergänzend zu diesen Punkten sollten die traditionellen Rollenerwartungen von Mädchen und Jungen immer wieder thematisiert und hinterfragt werden, um den jungen Menschen eine möglichst grosse Rollenfreiheit zu ermöglichen. Ebenso ist eine altersgerechte Sexualaufklärung zur Vorbeugung sexueller Gewalt von zentraler Bedeutung, da durch dieses Wissen das Machtungleichgewicht zwischen Erwachsenen und Kindern reduziert wird.<br /> ======Was sage ich den Mädchen und Jungen?======Zu ihrem Schutz sollten Mädchen und Jungen Folgendes von ihren Erziehern und Erzieherinnen hören und vorgelebt sehen:  1. Dein Körper gehört dir! Du bist wichtig und hast das Recht zu bestimmen, wie, wann, wo und von wem du angefasst werden möchtest.  2. Deine Gefühle sind wichtig! Du kannst deinen Gefühlen vertrauen. Es gibt angenehme Gefühle, da fühlst du dich gut und wohl. Unangenehme und seltsame Gefühle sagen dir, dass etwas nicht stimmt. Wir sind froh, wenn du mit uns über deine Gefühle sprichst, auch wenn es schwierig ist.  3. Angenehme und unangenehme Berührungen Es gibt Berührungen, die sich gut anfühlen und richtig glücklich machen. Es gibt aber auch solche, die seltsam sind, Angst auslösen oder sogar weh tun. Erwachsene haben nicht das Recht, ihre Hände unter deine Kleider zu stecken und dich an der Scheide, am Penis, am Po oder an der Brust zu berühren. Manche Leute möchten von dir so berührt werden, wie du es nicht willst, aber niemand hat das Recht, dich dazu zu überreden oder zu zwingen; auch nicht Menschen, die du gern hast.  4. Das Recht auf Nein! Du hast das Recht, nein zu sagen. Lass uns überlegen, in welcher Situation es schlecht sein könnte zu gehorchen. Wir wissen, dass es manchmal ganz schwierig oder gar unmöglich ist, nein zu sagen. Das ist dann nicht deine Schuld, dass du dich nicht wehren kannst.  5. Gute und schlechte Geheimnisse Es gibt gute Geheimnisse, die Freude machen und spannend sind. Schlechte Geheimnisse fühlen sich schwer und unheimlich an. Solche Geheimnisse, die dir ein ungutes Gefühl geben, sollst du weitersagen, auch wenn du versprochen hast, es nicht zu tun.  6. Das Recht auf Hilfe Wenn dich ein unheimliches Geheimnis oder Problem belastet, bitte ich dich, es mir oder einer anderen Person, der du vertraust, zu erzählen. Höre nicht auf zu erzählen, bis dir geholfen ist. Lass uns eine Liste von Menschen machen, mit denen du über "schwierige Dinge" reden kannst.  7. Du bist nicht schuld Wenn du gelernt hast, dich zu wehren und trotzdem sexuell ausgebeutet wirst - du bist nicht schuld; auch wenn du immer wieder hörst, du seiest schuld! Die Verantwortung liegt immer beim Erwachsenen.  ===Programmtipps==='''Wichtig: Bevor Du konkret Prävention betreibst, informiere dich zuerst durch Fachliteratur, Weiterbildung und Gespräche über die Thematik. Auskunft bei der Arbeitsgruppe des Cevi-Bundes "Prävention sexueller Ausbeutung".''' '''Als Einstieg kann der folgende Leitfaden mit vielen konkreten Präventionsbeispielen für die Arbeit mit Jungen und Mädchen hilfreich sein:''' Joëlle Huser/Romana Leuzinger : GRENZEN. Sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche. Grundwissen und Präventionn. ELK -Verlag, Zürich 1992.  '''Mit Mädchen''' * Gemeinsam Strategien gegen körperliche und sexuelle Ûbergriffe von Mächtigeren und Knabengewalt erarbeiten. * Selbstwertgefühl und Körperbewusstsein der Mädchen fördern, evtl. wen-Do Kurs (Selbstverteidigung von Frauen für Frauen) organisieren. * Thema : mädchenspezifische Sexualkunde, die Rechte der Mädchen. starke weibliche Identifikationsfiguren einladen oder besuchen und interviewen. * Spiel: Stück für Stück {von Marion Mebes, Donna vita Verlag, Berlin) * Beratungsstellen vorstellen, evtl. besuchen.  '''Mit Knaben''' * Knaben für ihre aktiven und erduldeten Grenzverletzungen sensibilisieren. * Selbstwertgefühl der Knaben fördern, auch sie dürfen weinen ... * Thema: Angst, Aggression, Gewalt und Stre¡tbewältigung mit den Knaben besprechen. * Den Jungen helfen, sich des männlichen Rollenzwanges bewusst zu werden. * Alternative männliche Identifikationsfiguren einladen oder besuchen und interviewen (Mannebüro-Mitarbeiter, Hausmann). * Beratungsstellen für männliche Opfer sexueller Gewalt, evtl. besuchen, interviewen.  '''Für Mädchen und Jungen''' * Sprache: explizit weibliche und männliche Formen brauchen. * Thema: Solidarität und Mädchenfreundschaften/ Jungenfreundschaften, Wut und Aggressionen angehen. * Erwünschte geschlechtsuntypische Verhaltensweisen von Mädchen und Knaben loben.* Berufsbilder, Literatur: rollenspezifische Klischees von Frauen und Männern aufdecken. * In Büchern und Geschichten die Hauptrollen und 8erufe in Bezug auf das Geschlecht auszählen lassen, thematisieren. * Die 7 Punkte-Prävention zuerst in Bezug auf sich selber überprüfen und diskutieren und anschliessend diese in einem Klima von Vertrauen punktuell in der Gruppe angehen. (Viele Ideen sind im Lehrmittel GRENZEN enthalten.) * Die Kurzgeschichte (im Buch von Oralee Wachter: Heimlich ist mir unheimlich (Marion Mebes Verlagl in der Gruppe einsetzen. * Die Kinderrechte (UNO-Konvention) erläutern.
* "Wie fühlst du dich heute?" Jeder Jugendliche zeichnet ein Gesicht und versucht, darin seine momentane Stimmung auszudrücken. In einer Austauschrunde werden die Gesichter vorgestellt und alle sagen mit Worten, wie sie sich gerade fühlen.* Ein kleines Theater ausdenken und spielen. Das ganze Theater in.verschiedenen Varianten spielen: lustig, traurig, langsam, schnell, dramatisch, arrogant ...* Verschiedene Gefühle auch Körperhaltung und Mimik von den Jugendlichen ausdrücken Interview machen lassen: fröhlich, zornig, traurig, nachdenklich, misstrauisch, schlecht gelaunt, aggressiv ...* Auch Jesus zeigte Gefühle. In der Bibel folgende Bibelstellen lesen: Lukas 10,21; Lukas 19,41-44; Matthäus 21,12-13; Johannes 11,35-36. Welche Gefühle kommen bei Jesus zum Ausdruck?* Regierung ohne Gewalt: Die Jugendlichen werden an einer Volksversammlung von Ihrer Gruppenleiterin/ Ihrem Gruppenleiter zu folgendem aufgerufen: "Ihr bildet mit eurer Gruppe Was ist für die neue Regierung eines Landes. Ihr seid darüber einig geworden, dass euer Land von nun an nach den Grundsätzen, der Gewaltlosigkeit regiert werden soll. Nehmt dazu Befragten eine Bibel lest die beiden Stellen in Matthäus 5,21-28 und 38richtige Frau? -43. Diese beiden Stellen sollen euch Anhaltspunkte was ist für das neue Gesetz geben. Ihr dürft aber auch frei andere Situationen bearbeiten. Schreibt also 3 bis 5 Gesetze auf und gebt sie nachher der Gruppe durch einen Sprecher bekannt. Anschliessend über die neuen Gesetze diskutieren. Ist es realistisch, Befragten ein Land gewaltlos zu regieren? Welche Bedingungen müssten sein, damit es klapptrichtiger Mann? Wie wird unser Land regiert?* Die Jugendlichen überlegen sich eine Szene, wo es in der Jungschar zur Gewaltanwendung kommt (Lager, JS-Nachmittag). Die Szene wird vorgespielt. Die Szene wird ein zweites Mal vorgespielt, die anderen Jugendlichen dürfen Änderungsvorschläge machen, wie die Spielenden sich verhalten könnten, damit es nicht zur Gewaltanwendung kommt. Es wird solange gespielt bis alle zufrieden sind.* Ein GeländeSpiel mit zwei Parteien mit der Gruppe durchführen, das nur zu Ende geführt werden kann, wenn sich die beiden Parteien zusammenschliessen.* In Mannschaftsspielen Emotionen abladen, z.B Rugby, Fussball, Landhockey, Unihockey.
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[[Kategorie:Gewaltprävention]]
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