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Gewaltlos

6.570 Bytes hinzugefügt, 14:08, 27. Jan. 2020
=== Und ich? ===
Sexuelle Ausbeutung ist ein Thema, das immer öfters in die Öffentlichkeit rückt. Dadurch kann bei dir der Druck entstehen, das Thema auch in deine Cevi-Tätigke¡t einfliessen zu lassen. Wir möchten dich ermuntern, zuerst einmal diesen Druck auszuhalten und deine persönliche Situation zu überdenken.
[[Datei:Das Dilemma des betroffenen Kindes.png|rechts|rahmenlos|328x328px]]
* Habe ich eigene sexuelle Gewalterfahrungen als Mädchen, Junge oder als Frau, Mann erlebt?
* Wenn ja, wie gehe ich heute mit diesen Erfahrungen um? Kann ich mit anderen Menschen darüber sprechen?
* Kann ich mich heute gegen sexuelle Übergriffe erfolgreich wehren?
* Achte ich im Kontakt mit Mädchen und Jungen auf deren Gefühle und Grenzen?
* Bin ich mir der Ursachen sexueller Gewalt bewusst?
* Habe ich mich mit meiner Rolle als Frau oder Mann eingehend auseinandergesetzt?
* Kenne ich in dieser Thematik meine eigenen Grenzen? * Weiss ich, wo ich Hilfe und Unterstützung holen kann?
=== Mara wusste sofort, dass es ein schlechtes Geheimnis war ===
[[Datei:Kartoon Geheimnis.png|links|rahmenlos]]
(Eine wahre Geschichte)
(Dieser Vorfall geschah 1991.) [https://www.zartbitter.de/gegen_sexuellen_missbrauch/Jugendliche/200_maedchen.php Cartoon] : Auf den Spuren von starken Mädchen.    ===Sexueller Gewalt vorbeugen: Angst lähmt - Aufklärung stärkt!===Geh nicht allein in den Park! Nimm keine Süssigkeiten von einem Fremden an! Solche Ermahnungen sind uns allen vertraut. Die Angst vor dem Fremden, der Kinder überfällt und vergewaltigt, ist weit verbreitet. Diese Angst wirkt lähmend und macht die Kinder unsicher und hilflos. In der Realität aber ist es nur selten der böse Fremde mit dem lockenden Bonbon, der Kindern und Jugendlichen sexuelle Gewalt antut. In ca. 90% der, Fälle ist die ausbeutende Person dem Kind bekannt und steht zu ihm in einem Vertrauensverhältnis.<br />[[Datei:Starke und sichere Kinder.png|rechts|rahmenlos]]'''Was sage ich den Mädchen und Jungen?''' '''Prävention von sexueller Gewalt ist eine Erziehungshaltung, die den Kindern nur hilft, wenn sie den allgemeinen Erziehungsalltag prägt.''' Warnungen machen Angst. Informationen klären auf. Ängstliche, unsichere und unselbständige Kinder sind stärker gefährdet als Kinder, die gut informiert, sicher und stark sind. Dabei helfen d¡e "Regeln, auf der folgenden Seite. Ergänzend zu diesen Punkten sollten die traditionellen Rollenerwartungen von Mädchen und Jungen immer wieder thematisiert und hinterfragt werden, um den jungen Menschen eine möglichst grosse Rollenfreiheit zu ermöglichen. Ebenso ist eine altersgerechte Sexualaufklärung zur Vorbeugung sexueller Gewalt von zentraler Bedeutung, da durch dieses Wissen das Machtungleichgewicht zwischen Erwachsenen und Kindern reduziert wird.<br /> ======Was sage ich den Mädchen und Jungen?======Zu ihrem Schutz sollten Mädchen und Jungen Folgendes von ihren Erziehern und Erzieherinnen hören und vorgelebt sehen:  1. Dein Körper gehört dir! Du bist wichtig und hast das Recht zu bestimmen, wie, wann, wo und von wem du angefasst werden möchtest.  2. Deine Gefühle sind wichtig! Du kannst deinen Gefühlen vertrauen. Es gibt angenehme Gefühle, da fühlst du dich gut und wohl. Unangenehme und seltsame Gefühle sagen dir, dass etwas nicht stimmt. Wir sind froh, wenn du mit uns über deine Gefühle sprichst, auch wenn es schwierig ist.  3. Angenehme und unangenehme Berührungen Es gibt Berührungen, die sich gut anfühlen und richtig glücklich machen. Es gibt aber auch solche, die seltsam sind, Angst auslösen oder sogar weh tun. Erwachsene haben nicht das Recht, ihre Hände unter deine Kleider zu stecken und dich an der Scheide, am Penis, am Po oder an der Brust zu berühren. Manche Leute möchten von dir so berührt werden, wie du es nicht willst, aber niemand hat das Recht, dich dazu zu überreden oder zu zwingen; auch nicht Menschen, die du gern hast.  4. Das Recht auf Nein! Du hast das Recht, nein zu sagen. Lass uns überlegen, in welcher Situation es schlecht sein könnte zu gehorchen. Wir wissen, dass es manchmal ganz schwierig oder gar unmöglich ist, nein zu sagen. Das ist dann nicht deine Schuld, dass du dich nicht wehren kannst.  5. Gute und schlechte Geheimnisse Es gibt gute Geheimnisse, die Freude machen und spannend sind. Schlechte Geheimnisse fühlen sich schwer und unheimlich an. Solche Geheimnisse, die dir ein ungutes Gefühl geben, sollst du weitersagen, auch wenn du versprochen hast, es nicht zu tun.  6. Das Recht auf Hilfe Wenn dich ein unheimliches Geheimnis oder Problem belastet, bitte ich dich, es mir oder einer anderen Person, der du vertraust, zu erzählen. Höre nicht auf zu erzählen, bis dir geholfen ist. Lass uns eine Liste von Menschen machen, mit denen du über "schwierige Dinge" reden kannst.  7. Du bist nicht schuld Wenn du gelernt hast, dich zu wehren und trotzdem sexuell ausgebeutet wirst - du bist nicht schuld; auch wenn du immer wieder hörst, du seiest schuld! Die Verantwortung liegt immer beim Erwachsenen.  ===Programmtipps==='''Wichtig: Bevor Du konkret Prävention betreibst, informiere dich zuerst durch Fachliteratur, Weiterbildung und Gespräche über die Thematik. Auskunft bei der Arbeitsgruppe des Cevi-Bundes "Prävention sexueller Ausbeutung".''' '''Als Einstieg kann der folgende Leitfaden mit vielen konkreten Präventionsbeispielen für die Arbeit mit Jungen und Mädchen hilfreich sein:''' Joëlle Huser/Romana Leuzinger : GRENZEN. Sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche. Grundwissen und Präventionn. ELK -Verlag, Zürich 1992.  '''Mit Mädchen''' * Gemeinsam Strategien gegen körperliche und sexuelle Ûbergriffe von Mächtigeren und Knabengewalt erarbeiten. * Selbstwertgefühl und Körperbewusstsein der Mädchen fördern, evtl. wen-Do Kurs (Selbstverteidigung von Frauen für Frauen) organisieren. * Thema : mädchenspezifische Sexualkunde, die Rechte der Mädchen. starke weibliche Identifikationsfiguren einladen oder besuchen und interviewen. * Spiel: Stück für Stück {von Marion Mebes, Donna vita Verlag, Berlin) * Beratungsstellen vorstellen, evtl. besuchen.  '''Mit Knaben''' * Knaben für ihre aktiven und erduldeten Grenzverletzungen sensibilisieren. * Selbstwertgefühl der Knaben fördern, auch sie dürfen weinen ... * Thema: Angst, Aggression, Gewalt und Stre¡tbewältigung mit den Knaben besprechen. * Den Jungen helfen, sich des männlichen Rollenzwanges bewusst zu werden. * Alternative männliche Identifikationsfiguren einladen oder besuchen und interviewen (Mannebüro-Mitarbeiter, Hausmann). * Beratungsstellen für männliche Opfer sexueller Gewalt, evtl. besuchen, interviewen.  '''Für Mädchen und Jungen''' * Sprache: explizit weibliche und männliche Formen brauchen. * Thema: Solidarität und Mädchenfreundschaften/ Jungenfreundschaften, Wut und Aggressionen angehen. * Erwünschte geschlechtsuntypische Verhaltensweisen von Mädchen und Knaben loben.* Berufsbilder, Literatur: rollenspezifische Klischees von Frauen und Männern aufdecken. * In Büchern und Geschichten die Hauptrollen und 8erufe in Bezug auf das Geschlecht auszählen lassen, thematisieren. * Die 7 Punkte-Prävention zuerst in Bezug auf sich selber überprüfen und diskutieren und anschliessend diese in einem Klima von Vertrauen punktuell in der Gruppe angehen. (Viele Ideen sind im Lehrmittel GRENZEN enthalten.) * Die Kurzgeschichte (im Buch von Oralee Wachter: Heimlich ist mir unheimlich (Marion Mebes Verlagl in der Gruppe einsetzen. * Die Kinderrechte (UNO-Konvention) erläutern. * Interview machen lassen: - Was ist für die Befragten eine richtige Frau? - was ist für die Befragten ein richtiger Mann? <br />
[[Kategorie:Gewaltprävention]]
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